Vogelsterben an Windkraftanlagen – die Kehrseite der ökologischen Energieerzeugung

Es werden immer mehr Windkraftanlagen. Hier in Sachsen-Anhalt hat man kaum noch ein nicht von Windkraftanlagen zugestelltes Landschaftsbild. Viele Anlagen werden zur Zeit durch noch höhere ersetzt, da nur noch wenig neue genehmigt werden.

Doch wie sieht es mit den Auswirkungen auf die Natur aus?

Auf der Webseite des  Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz werden die Auswirkungen der Windkraftanlagen auf verschiedene Vogelarten dargestellt. Dort findet man auch eine Liste mit detaillierten Opferzahlen in den einzelnen Bundesländern. Danach starben bisher 54 Seeadler und 138 Rotmilane in den Rotoren, und das sind nur die gefundenen Tiere, die Dunkelziffer wird weit höher sein.

Diese Zahlen stehen im krassen Widerspruch zu vielen Aussagen von Parteien und Naturschutzverbänden, die immer wieder die Harmlosigkeit von Windkraftanlagen beteuern (z.B. Die Grünen).

Auch die Effizienz von von Windkraft wird immer mehr in Frage gestellt, z.B. hier oder hier. Bei jeder Windflaute müssen die Gas- und Kohlekraftwerke mit voller Leistung hochhfahren, gerade dies ist sehr energieaufwendig.

Ich bin kein radikaler Gegner von Windkraft, aber ich verstehe nicht, das von vielen Medien immer nur die eine, positive Seite hervorgehoben wird, das Erzeugen von Strom ohne Luftverschmutzung. Aber es gibt eben auch die anderen Seiten, die sollte man nicht vergessen. Viele Anlagen stehen in der Nähe von Naturschutzgebieten oder europäischen Vogelschutzgebieten, an der Nordsee werden zur Zeit riesige Offshoreanlagen errichtet, ohne die Auswirkungen auf die Natur untersucht zu haben.

Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 23. September 2010 um 18:09 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Naturschutz abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen. Du hast die Möglichkeit einen Kommentar zu hinterlassen, oder einen Trackback von deinem Weblog zu senden.

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8 Comments »

  1. Wieviel Lebensraum wird durch den Tagebau für immer zerstört. In welchem Umkreis meiden Vögel solche Bauwerke wie die riesigen Kühltürme in Lippendorf?


    Tom

    Kommentar: Tom – 30. September 2010 @ 19:16

  2. Hallo Tom,

    Danke für Deinen Kommentar.

    Du hast schon Recht, Tagebaue und Kohlekraftwerke sind auch kein Segen für die Vogelwelt. Ich wollte in meinem Artikel nur anmerken, das die Windkraft eben doch nicht so ökologisch ist, wie von vielen immer wieder betont wird.

    Übrigens gibt es in Deutschland auch ohne Braunkohlekraftwerke durch Zersiedlung und Monokulturen in Wäldern und Feldern kaum noch ursprünglichen Lebensraum für Vögel, da macht es keinen großen Unterschied, ob man in einem durch Pestizide verseuchten Maisfeld oder in einem Tagebau steht, Insekten oder Vögel gibt es an beiden Orten fast keine.

    Leider ist trotz tausender Windkraftanlagen noch kein einziges Braunkohlekraftwerk wegen dieser Anlagen abgeschalten worden. Gerade an Windstillen Tagen müssen die Kohlekraftwerke mit großer Leistung hochgefahren werden.

    Viele Vögel meiden die wenigen Kühltürme, aber das ist besser als wenn sie in die Flügel von tausenden Windkraftanlagen kommen. Leider ist das eben kein Einzelfall, viele sowieso schon bedrohte Arten wie der Rotmilan werden noch weiter dezimiert.

    Viele Grüße

    Wolfram

    Kommentar: Wolfram – 01. Oktober 2010 @ 05:08

  3. Das Problem ist, dass wir auch auf Windenergie angewiesen sind. Die Auswirkungen von Kohlekraftwerken und AKW’s (bzw. deren Abfall) sind schlimmer.
    Grüße

    Kommentar: Silke – 17. November 2010 @ 21:50

  4. Denke auch mal, dass unsere Bevölkerung auf Windenergien angewiesen ist.

    Kommentar: Olaf Ariel Kastein – 14. Dezember 2010 @ 11:04

  5. „54 Seeadler und 138 Rotmilane in den Rotoren“

    Wenn das ganz Deutschland sein soll, dann ist es doch eher gering. Ich glaube, dass sehr viele Vögel auch allein durch die Autos / Autobahn verenden.

    Egal wie der Mensch in die Natur eingreift, es wird immer negative Folgen haben. Man muss dies einfach nur im Verhältnis setzen: würde ich mit der Windanlage Umweltschädliche Emissionen verrinngern, so muss ich auf weniger Rendite und eben auch Vögel sterben in Kraft nehmen.

    Kommentar: Vieto – 19. Mai 2011 @ 20:07

  6. Wolfram, der Artikel sprichst mir aus der Seele.
    Der Eingriff in Ökosysteme On- wie Offshore ist nicht durchdacht, gleich dem Speichern der neuen „sauberen“ Energie und deren Folgen. Wer Abschalten propagiert, sollte sein Hirn vorher einschalten. Die möglichen Folgen von“ Alphaventus“ und „Baltic1“ werden, wie es so schön alternativlos heißt, unsere Kinder sehen.

    Kommentar: Falko – 30. Juli 2011 @ 16:41

  7. Es müssen ja nicht alle einer Meinung sein und es ist wichtig das alle Seiten betrachtet werden.
    Nur alles auf ein System zu setzen kann kritisch werden wie in Japan mit der Atomenergie, besser ein Energie – Mix. Und der sanfte Umbau auf erneuerbare Energien.
    Es ist wichtig auch die Schatten Seiten von neuen Systemen zu betrachten. Kritik sollte erwünscht sein.

    mit sonnigen Grüßen aus Bayern Solarstrom Simon

    Kommentar: Josef Simon – 27. Oktober 2012 @ 06:02

  8. Ja, ich denke auch wirklich „saubere Energie“ gibt es nicht – in jedem Fall hat sie ihren Preis. Das Institut für Wildtierforschung hat geschätzt, dass jährlich ca. 230 000 Fledermäuse an den Anlagen zu Tode kommen. Durch den entstehenden Unterdruck hinter den Flügeln zerreißt es die Lungen der Tiere. Dieser Verlust ist kaum durch die Reproduktonsrate auszugleichen. Es hilft nur: Energie sparen!!! Wenn ich über die Querfurterplatte fahre blutet mir das Herz: nur ausgeräumte Landschaft, weite Flächen nicht für Nahrungsmittel, für Energie.

    Kommentar: Karin Kemal – 01. Januar 2013 @ 11:03

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