Auch im Frühjahr gibt es einen Limikolenzug, er ist nur viel kürzer als im Herbst, viele Vögel rasten nur für 1-2 Tage und fliegen dann weiter in die Brutgebiete. Dafür sind manche Arten schon im Brutkleid. Ich habe mehrere Tage im Tarnzelt gelegen und versucht, Bilder von den interessanten Vögeln zu machen. Diesmal war sogar eine Seltenheit dabei: Der Teichwasserläufer, er brütet hauptsächlich in den Steppengebieten in Osteuropa und ist nur selten als Durchzügler bei uns zu sehen.
An unserem neuen Versteck (vielen Dank an Burkhard) konnten wir schon einige Limikolenarten beobachten und fotografieren. Highlight sind sicher die großen Brachvögel, aber auch über die Sichtung von Steinwälzern und Sichelstrandläufern freuten wir uns. Hier eine kleine Zusammenstellung der fotografierten Arten, es fehlt der Zwergstrandläufer (nur von Burkhard fotografiert)
Im April 2017 ging es für eine Woche nach Spanien in die Extremadura.
Mit dabei waren Jens, Pascal und Martin. Von der Artenvielfalt in der Extremadura war ich stark beeindruckt, man merkt, das dort noch vielfach extensive Landwirtschaft betrieben wird. Oft waren wir am Geierfelsen in Monfrague fotografieren, aber auch vom Auto aus konnten wir bei verschiedenen Touren viele Bilder machen. Sehr zu empfehlen ist das Feuchtgebiet von Arrocampo, dort gibt es verschiedene Beobachtungshütten, die auch für Fotografen recht interessant sind. Einen halben Tag haben wir Geier vom Hide fotografiert – das war definitiv eine Erlebnis, auch wenn es bei über hundert Geiern schwierig ist, Bilder von freistehenden Exemplaren zu machen. Leider erwischten wir eine längere Schlechtwetterphase mit starkem, kaltem Wind. Aber wir waren uns einig – die Extremadura besuchten wir nicht zum letzten Mal.
Ende Februar war ich erneut für ein Wochenende bei den Seeadlern in Polen. Wir waren insgesamt 7 Fotografen aus Sachsen und Sachsen-Anhalt, für viele von uns war es schon der 2. Besuch am Adleransitz. Auf der Fahrt das erste Highlight, eine Haubenlerche auf dem Autobahnrastplatz, da lohnte es sich, die Kamera schon einmal zu aktivieren. Mit dem Wetter hatten wir Glück, am Anreisetag schneite es, so hatten wir am ersten Tag bis Mittag eine geschlossenen Schneedecke. Vor Sonnenaufgang ging es in die Hütten, nach Sonnenuntergang wurden wir abgeholt, während dieser Zeit durften die Hütten nicht verlassen werden, um die Seeadler nicht zu beunruhigen. Nach einer Stunde kamen dann auch die Adler und auch die Sonne – ideale Fotobedingungen. Es kamen dann am ganzen Tag ca. 10 Seeadler, 50 Kolkraben, 3 Bussarde, Elstern, Nebelkrähen, Stare und Wacholderdrosseln. Und – absolutes Highlight – ein Steinadler besuchte für ca. 10 Minuten den Futterplatz. Meine erste Begegnung mit diesem prächtigen Tier, zum Glück gelangen einige gute Fotos. Interessant war, das die Seeadler viel Respekt vor ihrem Verwandten hatten, er konnte ungestört fressen, während die anwesenden Seeadler nur zuschauten. Bein den Seeadlern traute sich meist nur der Altvogel ans Futter, die jüngeren standen nur in sicherer Entfernung, eventuell waren sie schon satt? Alle Seeadler wurden permanent von Kolkraben gestört, ständig versuchten sie, den Adlern in die Schwanzfedern zu zwicken. Die Kolkraben verhinderten auch oft gute Bilder von den Adlern, da sie ständig um sie herum flogen. Bussarde kamen immer erst gegen nachmittag, wenn fast alle anderen Vögel weg waren. Am zweiten Tag war das Wetter schlechter und die Aktivität insgesamt geringer. Insgesamt war es wieder ein sehr ergiebiges Wochenende, 2000 Fotos wurden gemacht, davon sind jetzt noch ca. 100 auf der Festplatte. Und es hat vor allem wieder Spaß gemacht, es war eine lustige Truppe.
Hier noch ein Bild von den Hütten und Umgebung, die Qualität ist schlecht, aber wie schon beschrieben, wir kamen erst im Dunklen raus. Und eins aus der Hütte:
sind die Goldhähnchen. Ich konnte ein Sommergoldhähnchen über eine halbe Stunde bei der Futtersuche beobachten. Rastlos durchsuchte der winzige Vogel die Zweige nach Insekten, nur für kurze Augenblicke blieb er einmal ruhig sitzen. Von 300 Aufnahmen waren am Ende nur 3 brauchbar. Hier setzte ich übrigens erstmals meine Kombi EOS 7D2 + Tamron 150-600 ein, mit den Ergebnissen bin ich ganz zufrieden. Der AF des Tamrons ist gut, aber der Unterschied zum EF 500/4 ist doch spürbar.